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#vernunft – @noxe on Tumblr
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NOXE

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Jakob Blumtritts Tagesgeschäft: die ästhetischen Sinne der Philosophie des Geistes; und der Geist ward der nervöse Genius der Materie.
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URSPRUNG DER MASKE

Irgendwann einmal muss es Verdrängung, Verstellung, Verleugnung, Verwerfung und Verrat gegeben haben, was einen Umstand darstellt, der zunächst einmal oder schon ziemlich weit entfernt auf Spuren einer unselbständigen Existenz des Geistes hinweist. Und man kann nicht mehr ganz sicher sagen, ob man der Geburt der List aus der Maske oder der Geburt der Maske aus der List beiwohnen würde,1 könnte…

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Sprache & Psychoanalyse

Es gilt, die Sprache keineswegs zu unterschätzen, denn dank ihrer lässt sich sagen und somit auch denken, was man nicht wusste, und woran man in manchen Fällen gar nicht zu denken wagte. Sie ist das organlose Organon objektiver Phantasie. Aus diesem Grund kann man die unwillkürliche Entscheidung Freuds, die Sprache als Medium der psychoanalytischen Therapie gewählt zu haben, gar nicht hoch genug schätzen, da dies das Individuum exakt auf den öffnenden Horizont der Vernunft hin zu orientieren vermag.

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»Wie und wo bitte geht‘s zum Leib der Vernunft?«

Begibt man sich in die Perspektive des Augustinus, dass »bei dem Tod, den die Seele besiegen muß«, es sich »nicht so sehr um den Tod« handelt, »der dem Leben ein Ende, als um den Tod, den die Seele unablässig erfährt, während sie in der Zeit ist« so erscheint die Überzeugung Schrebers vom »Seelenmord«,1der an ihm mehrfach ausgeübt worden sei, zumindest als die schattenhafte Erkenntnis vom…
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Es gehört selbst zu meinem Ehrgeiz, als Verächter der Deutschen par excellence zu gelten. Mein Mißtrauen gegen den deutschen Charakter habe ich schon mit sechsundzwanzig Jahren ausgedrückt […] - die Deutschen sind für mich unmöglich. Wenn ich mir eine Art Mensch ausdenke, die allen meinen Instinkten zuwiderläuft, so wird immer ein Deutscher daraus.

Friedrich Nietzsche, Werke und Briefe (Hg. Karl Schlechta), Bd. 2, Der Fall Wagner, S. 1150, München/Wien 1954.

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...wer einmal Kritik gekostet hat, den ekelt auf immer alles dogmatische Gewäsche ...

Immanuel Kant (Kant: AA IV), Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Auflösung der allgemeinen Frage: Wie ist Metaphysik als Wissenschaft möglich?, S. 366.

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Hegels spekulative Proportion und ein Idiot

Hegels Aussage »was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig« erachtet man in dem Moment als äußerst verteidigenswert, wenn man auf einen unfassbaren Idioten stösst, bei dem man sich unwillkürlich gezwungen sieht, zu denken: In Anbetracht dieses Idioten ist die Wirklichkeit phantastischer als das, was dieser in seiner Birne hat.

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Mittel der Vertierung. - Im Kampf mit der Dummheit werden die billigsten und sanftesten Menschen zuletzt brutal. Sie sind damit vielleicht auf dem rechten Wege der Verteidigung; denn an die dumme Stirn gehört, als Argument, von Rechts wegen die geballte Faust. Aber weil, wie gesagt, ihr Charakter sanft und billig ist, so leiden sie durch diese Mittel der Notwehr mehr, als sie Leid zufügen.

Friedrich Nietzsche, Werke und Briefe, Erster Band, Menschliches, Allzumenschliches, S. 638, München/Wien 1954. 

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reblogged
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danielkupfer
Der größte Nutzen, den der Sozialismus brächte, liegt ohne Zweifel darin, daß der Sozialismus uns von der schmutzigen Notwendigkeit, für andere zu leben, befreite […]. S.1 Das eigentliche Ziel ist der Versuch und Aufbau der Gesellschaft auf einer Grundlage, die due Armut unmöglich macht. […] S.8 Andererseits ist der Sozialismus lediglich darum von Wert, weil er zum Individualismus führt. […] S.10 Es ist also klar, dass es mit dem autoritären Sozialismus nicht geht. […] S.16 Alle Vereinigung muss ganz freiwillig sein. Nur in freiwilligen Vereinigungen ist der Mensch schön. […] S. 17 [..] Muße, nicht Arbeit, ist das Ziel des Menschen […]. S.34

Wilde, Oscar: Der Sozialismus und die Seele des Menschen. Ein Essay. Zürich 1982. (via danielkupfer)

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Es kommt alles darauf an, daß die Vortrefflichen das Inferieure, die Schönern das Barbarische nicht zu sehr von sich ausschließen, sich aber auch nicht zu sehr damit vermischen, daß sie die Distanz, die zwischen ihnen und den andern ist, bestimmt und leidenschaftlos erkennen, und aus dieser Erkenntnis wirken, und dulden. Isolieren sie sich zu sehr, so ist die Wirksamkeit verloren, und sie gehen in ihrer Einsamkeit unter. Vermischen sie sich zu sehr, so ist auch wieder keine rechte Wirksamkeit möglich, denn entweder sprechen und handeln sie gegen die andern, wie gegen ihresgleichen, und übersehen den Punkt, wo diesen es fehlt, und wo sie zunächst ergriffen werden müssen, oder sie richten sich zu sehr nach diesen, und wiederholen die Unart, die sie reinigen sollten, in beiden Fällen wirken sie nichts und müssen vergehen, weil sie entweder immer ohne Widerklang sich in den Tag hinein äußern, und einsam bleiben mit allem Ringen und Bitten oder auch, weil sie das Fremde, Gemeinere zu dienstbar in sich aufnehmen und sich damit ersticken.

Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke. Kleine Stuttgarter Ausgabe, Herausgegeben von Friedrich Beissner, Bd. 4, Theoretische Schriften, Reflexion, S. 246, Stuttgart 1946-1962, >.   

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»VON VERSTREUTEN GEDANKEN ÜBER REFLEXIONEN IN KONFUSIONEN ZU ZERSTREUTEN GEDANKEN«

Was zerstreut sich beim Schreiben bereits zwischen diesem und jenem Denken? Das scheint der Aufklärung zu bedürfen, wenn man den Prozess des Schreibens begreifen will. Orientiert man sich dabei auf eine phänomenologische Intervention, ist es wichtig zu verstehen, dass man es mit einer Intervention zu tun hat, und nicht mit einer phänomenologischen Methode, mit der man eine epochéherstellt, was an…
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Nur ein Lebendiges fühlt Mangel; denn nur es ist in der Natur der Begriff, der die Einheit seiner selbst und seines bestimmten Entgegengesetzten ist. Wo eine Schranke ist, ist sie eine Negation nur für ein Drittes, für eine äußerliche Vergleichung. Mangel aber ist sie, insofern in einem ebenso das Darüberhinaussein vorhanden, der Widerspruch als solcher immanent und in ihm gesetzt ist. Ein solches, das den Widerspruch seiner selbst in sich zu haben und zu ertragen fähig ist, ist das Subjekt, dies macht seine Unendlichkeit aus. - Auch wenn von endlicher Vernunft gesprochen wird, so beweist sie, daß sie unendlich ist, eben darin, indem sie sich als endlich bestimmt; denn die Negation ist Endlichkeit, Mangel nur für das, welches das Aufgehobensein derselben, die unendliche Beziehung auf sich selbst, ist. (Vgl. § 60 Anm.) - Die Gedankenlosigkeit bleibt bei der Abstraktion der Schranke stehen und faßt im Leben, wo der Begriff selbst in die Existenz tritt, ihn ebenfalls nicht auf; sie hält sich an die Bestimmungen der Vorstellung, wie Trieb, Instinkt, Bedürfnis usf., ohne zu fragen, was denn diese Bestimmungen selbst in sich sind; die Analyse ihrer Vorstellung wird ergeben, daß sie Negationen sind, gesetzt als in der Affirmation des Subjekts selbst enthalten.

Hegel, W 9, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse, Zweiter Teil: Die Naturphilosophie, 3. Abteilung: Organische Physik, C. Der tierische Organismus, b. Die Assimilation, § 359, S. 469, Frankfurt/M. 1979.   

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»Wie und wo geht‘s zum Leib der Vernunft?« – Nimmt man die Perspektive des Augustinus ein, dass »bei dem Tod, den die Seele besiegen muß«, es sich »nicht so sehr um den Tod« handelt, »der dem Leben ein Ende, als um den Tod, den die Seele unablässig erfährt, während sie in der Zeit ist« so erscheint die Überzeugung Schrebers vom »Seelenmord«,1der an ihm mehrfach ausgeübt worden sei, zumindest als…
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Wenn ich lächle, sagt man mir, man sei ein Zyniker. Andere sagen, man sei ein Hippie, der zu blöd ist, zu kämpfen, nach dem einem das Schädelbein angeditscht wurde.

Da man mehr oder weniger persönlich gefragt wurde, provoziert zur Antwort: Ja, man ist immer in der Brunst, wozu soll denn auch dieses gottverdammte Hirn zu irgendwas taugen. Ich denke mal, dass es nicht dafür geschaffen ist, Seroquel zu konsumieren. Schließlich reicht es, dass man neben einem Jäger gelebt hat. Um das einmal höflich auszudrücken. Es tut mir leid, der Allgemeinheit mitzuteilen, dass man ziemlich nachtragend ist. Man ist nämlich noch immer von der Parole überzeugt: »kein Vergeben, kein Vergessen«. Also Neology, verfick dich nicht eins, mit Deinem Kommunistsein heute oder »kritische theorie aktuell«, mit deiner aus dem Feuilleton antrainierten Medienkompetenz. Also Neology, fick Dein LOL. 

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Wie ein Gefangener stets alles auf sich bezieht und sich einbildet, alles, was geschieht, betreffe nur ihn, jedes Wort werde in einer bestimmten Absicht gesagt, so will mir's nicht aus dem Sinn, daß dieses verdammte Glockenspiel zu mir spricht, daß es mir sagt - und zwar sehr deutlich: Je te plains - je te plains / il n'est plus pour toi de fins / qu'en poudre - qu'en poudre.

Marquis de Sade, Briefe, Marquis de Sade, Briefe, Ausgewählt und mit einem Vorwort herausgegeben von Gilbert Lely, Aus dem Französischen übertragen von Hilda von Born-Pilsach, BRIEF XII, [Vincennes, Mai 1782], An Mademoiselle de Rousset wohin Gott sie gestellt hat S. 85, Frankfurt/M. 1965.   

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