Bestimmtheit und Gegenständlichkeit haben die Arbeitsvermögen (1) weit unterhalb des Ichs (in ihrer Vorgeschichte, im körperlichen Gemeinwesen, in ihrem zum Teil unbewußten ganzen Bewegungen); (2) weit außerhalb des Ichs, in der Landschaft der Industrie, samt den von dort ausgehenden Warenverhältnissen (in deren Geschichte, dinglichen und zum Teil unbewußten Nicht-Gemeinwesen). In diesem Gesamtlaboratorium machen sie vollständige Bewegungen. Die ptolemäische Subjektivität verhält sich dazu als Querkopf. Drei Gefangenschaften bilden dieses Reich: die Abgeschlossenheit der Körper; die Einschließung zwischen Geburt und Tod, der Lebenslauf; das Hirn, das wie in einem Sarg, von Knochen umgeben, aus körperlichen Eindrücken und Einblicken, die im Lebenslauf gewonnen sind, sich Deutungen zurechtmacht, die in der Regel die wirkliche Bewegung zwischen gesellschaftlicher Makro- und geschichtlicher Mikrostruktur sperren. Es geht aber nicht darum, durch individuelle Entschlüsse diesen Modus der Wahrnehmung gegen einen realitätsgerechteren umzutauschen. Der verdrehte Modus der Erfahrung ist in massiven Bedürfnissen nach Sicherheit, im Zentrum des ursprünglichen Eigentums, das der Mensch für sich haben muß, verankert.
Oskar Negt/Alexander Kluge, Geschichte und Eigensinn, I. Geschichtliche Organisation der Arbeitsvermögen, Kommentar 3: Begriff des Wirklichen. Bestimmtheit, Unbestimmtheit, Gegenständlichkeit, Ungegenständlichkeit, S. 345, Berlin 1981.