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#dummheit – @noxe on Tumblr
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NOXE

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Jakob Blumtritts Tagesgeschäft: die ästhetischen Sinne der Philosophie des Geistes; und der Geist ward der nervöse Genius der Materie.
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Mittel der Vertierung. - Im Kampf mit der Dummheit werden die billigsten und sanftesten Menschen zuletzt brutal. Sie sind damit vielleicht auf dem rechten Wege der Verteidigung; denn an die dumme Stirn gehört, als Argument, von Rechts wegen die geballte Faust. Aber weil, wie gesagt, ihr Charakter sanft und billig ist, so leiden sie durch diese Mittel der Notwehr mehr, als sie Leid zufügen.

Friedrich Nietzsche, Werke und Briefe, Erster Band, Menschliches, Allzumenschliches, S. 638, München/Wien 1954. 

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Um zu verstehen, was das ist: "die Linke", ist es hilfreich, sie als den extremen Pol gesellschaftlich möglicher Dummheit zu begreifen; einer Dummheit, nicht verstanden als eine des Intellekts, sondern als die der prompten Bereitschaft zur Rationalisierung, zum sich theoretisch Verständlichmachen noch der Anti-Vernunft. Es sind die "ungedachten Gedanken" (Freud), die das Maß dieses Tatbestandes geben.
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Wohl hat der objektive Sinn der Erkenntnisse mit der Objektivierung der Welt vom Triebgrund immer weiter sich gelöst; wohl versagt Erkenntnis, wo ihre vergegenständlichende Leistung im Bann der Wünsche bleibt. Sind aber die Triebe nicht im Gedanken, der solchem Bann sich entwindet, zugleich aufgehoben, so kommt es zur Erkenntnis überhaupt nicht mehr, und der Gedanke, der den Wunsch, seinen Vater, tötet, wird von der Rache der Dummheit ereilt.“

Theodor W. Adorno, Minima Moralia. 

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So viele und so unterschiedliche Versuche es gibt, die Dummheit als Teil des Subjekts, der Gesellschaften und der Geschichte zu beschreiben – sie alle mußten von ihrem eigenen Scheitern ausgehen. Zum einen ist Dummheit ja nie ein »Gegenstand«, nicht einmal eine Verhandlungssache; ein von Dummheit freier Raum ist einer, der der Blochschen Heimat gleicht, es ist ein Raum, in dem noch niemand war. Und zum anderen ist zweifellos jede Form der Berührung, auch die kritische, für den sie Berührenden hochgefährlich. »Sich keine Narren auf den Hals zu laden«, riet daher der spanische Jesuit und Philosoph Baltasar Gracián: »Wer sie nicht kennt, ist selber einer, noch mehr der, welcher sie kennt, und nicht von sich abhält.« Nichts macht so dumm wie die Dummheit.

Markus Metz und Georg Seeßlen, Blödmaschinen. Die Fabrikation der Stupidität, II. Teil Die Revolte der Stupität, S. 253, Frankfurt/M. 2011.  

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Die Dummheit ist uns geläufig in vielerlei Gestalt: Sie ist eine so unleugbare wie katastrophale Erfahrung in jedem Alltags- und Arbeitszusammehang. An der Dummheit seiner Mitmenschen und mehr noch an der eigenen Dummheit zu scheitern ist uns so vertraut, daß man sie glatt für ein »Wesen« des Lebens halten kann. Dummheit ist ein Kapital, mit dem Herrschaft, Ideologie, Theokratie, und Marktmanipulation rechnen, wie sollte man es anders als »Dummheit« nennen, was uns immer wieder dazu bringt, auf die dreistesten Lügen, die billigsten Schmeicheleien, die unvernünftigsten Versprechungen und Drohungen hereinzufallen: Menschen für dumm zu verkaufen, gehört zur Ordnung, nicht zur schlechten Ordnung allein, sondern zu jeder Ordnung, es gehört zur Herrschaft, nicht nur zu schlechten Herrschaft, sondern zu jeder Herrschaft; und zur gleichen Zeit, ist Dummheit ein Produkt der Spaltung zwischen Herrschaft und Ordnung. […] Und schließlich ist Dummheit ein »Gespenst«, ein Fluch, der uns heimsucht, ein Ding, das mit jedem Versuch, es zu greifen, ungreifbarer (und furchtbarer) wird.

Markus Metz und Georg Seeßlen, Blödmaschinen. Fabrikation der Stupidität, II. Teil. Die Revolte der Stupidität, S. 254, Frankfurt/M. 2011.   

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noxe

Dass das Private politisch ist, bedeutet auch das Wissen darum, dass und wie man in der res publica verschwinden kann, und auch wie man im Privaten möglichst verblüffend aufzutauchen vermag. Man darf es zumindest nicht dümmer tun, als es den Privatgenossen erscheint. Was einem daran etwas zu denken gibt, ist etwas anderes. Photo: Eva Stenram, 1000 Words

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Der Wille zur Dummheit verlangt Entsagung, und man bekommt ihn nur durch sorgfältiges Zuendedenken. Wenn man sieht, dass unsere Gedanken in sich zusammenfallen, wie die Flügel eines geschossenen Wildhuhns; Gedanken, nein, sie sind keine Zwecke für sich, sie sind wert als Bewegung; aber können Gedanken bewegen; o, sie fixieren, sie nageln zu sehr fest, sie konservieren selbst den Revolutionär. Bilder sind Taten der Augen, und mit einem Bilde ist nicht alles gesagt, aber ein Gedanke täuscht stets vor, er habe die ganze Kette erschöpft, und lähmt.

Carl Einstein, Bebuquin, S. 36, Stuttgart 2000, zit. n. Alexander Emanuely, "man reiche mir einen anderen Kosmos, oder ich krepiere", Über Einstein, Surrealismus, Schreie und Cravan, >

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