»Aus meinen Lektüren.« – Ich kann mir nicht helfen: Die Figur, die in Maurice Blanchots Roman Warten Vergessen mit sie bezeichnet wird, identifiziere ich mit der Sprache.1 Was dort hingegen als er fungiert, ist der Schreibende, bzw. irgendein Schreibender. Der Roman, dessen Stil durch Montage von Fragmenten bestimmt ist, indessen er jedoch nahezu systematisch die Möglichkeiten der Irritation durchs Schreiben auslotet, erzählt keine Szenen, sondern ist die Fiktion von einer prinzipiellen Situation des Schreibens; dadurch entfaltet diese Erzählung eine außergewöhnliche Spröde, die dem Leser durch eine kärgliche Abstraktheit einigen Widerstand leistet. Man argwöhnt doch noch sehr stark, ob diese Form recht für diesen Inhalt getroffen sei. Die Konjunktion von Form und Inhalt in und durch Blanchots Der literarische Raum erscheint triftiger.2 Blanchots Roman Warten Vergessen räume ich eine Chance durch diesen Widerstand ein.
1 Vgl. Maurice Blanchot, Warten Vergessen, Deutsch von Johannes Hübner, Frankfurt/M. 2006.
2 Vgl. Maurice Blanchot, Der literarische Raum, Aus dem Französischen von Marco Gutjahr und Jonas Hock, Zürich 2012.