So lange können wir nicht warten
"Wie müssen diesen Kampf um die Abschaffung der Klassenschranken mit den raffiniertesten Waffen unserer raffiniertesten Feinde austragen. Falls sich irgendjemand in diesem Kampf grob, brutal, vulgär und abgestumpft verhält, und sei es auch nur gezwungenermaßen, dann soll es eher auf ihrer Seite sein als auf unserer. Sollen sie doch diejenigen sein, die uns beschimpfen! Sollen sie doch von verräterischen Intellektuellen reden, von Klugscheißern, affektierten Stadtmenschen und gewissenhaften Lumpen!
Nein, wir müssen einfach anerkennen, dass diese Philosophie, die wir aufstellen und an diesem teuflischen Punkt der planetarischen Geschichte ausformuliert, sich mit geschickten Kunstgriffen und feinem Spott ihren Weg durch das kretische Labyrinth suchen muss. Es spricht viel für unsere Ursprungsidee, die Stimmen, den Tonfall, den Stil, die Haltung und Manieren der Oberklasse zu imitieren. Allerdings würden wir dafür wenigstens zwei Generationen brauchen, und so lange können wir nicht warten! Unsere Aristokraten denken natürlich, wir könnten das gar nicht, aber wir sind sehr wohl dazu in der Lage. Macht euch da ja nichts vor! Wir können es schaffen, Und wir sollten auch die Besten von ihnen auf unsere Seite ziehen, sobald wir es geschafft haben die Konventionelleren und Dümmeren als komische Figuren hinzustellen.
Sie glauben, man könne sie nicht verulken. Genau darum geht es. Aber es ist möglich sehr gut sogar. Und zwar gründlich! Nun, stürzen wir uns also in diese Labyrinth des Minotaurus und ritzen wir in dessen zufriedenen Bauch eine scharfe Karikatur der Phantasmorgie seiner verfluchten Überlegenheit."
In Spite of. A Philosophy for Everyman, John Cowper Powys, Frankfurt am Main, 2001, S. 277 f., via universalestate.