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#linke – @noxe on Tumblr
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NOXE

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Jakob Blumtritts Tagesgeschäft: die ästhetischen Sinne der Philosophie des Geistes; und der Geist ward der nervöse Genius der Materie.
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Um zu verstehen, was das ist: "die Linke", ist es hilfreich, sie als den extremen Pol gesellschaftlich möglicher Dummheit zu begreifen; einer Dummheit, nicht verstanden als eine des Intellekts, sondern als die der prompten Bereitschaft zur Rationalisierung, zum sich theoretisch Verständlichmachen noch der Anti-Vernunft. Es sind die "ungedachten Gedanken" (Freud), die das Maß dieses Tatbestandes geben.
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"Okkupieren Nazis linke Inhalte? Werden sie dadurch wirklich verfremdet und entstellt? Aber selbst wenn ja, warum gelingt das überhaupt? Was prädestiniert denn eigentlich vorgeblich genuin „fortschrittliche“ Themenfelder wie den „Befreiungskampf der Völker“, die „soziale Verantwortung des Staates“ oder die „Globalisierung der Heuschrecken-Multis“ zum Gebrauch durch Nazis?

Es ist einfach so, dass Linke und Faschisten schon seit jeher nicht nur dieselben ideologischen Felder beackern, sondern dass der organisierte Faschismus der Arbeiterbewegung selbst entsprang. Als soziale Bewegung konstituierte er sich in Italien inmitten der Sozialistischen Partei, genauer auf ihrem radikalen aktivistisch-etatistischen Flügel (also frühen Globalisierungsgegnern, wenn man so will): Mussolini beispielsweise war Chef der Parteizeitung „Avanti“.

In den deutschen Nationalsozialismus wiederum gehen die staatssozialistischen und antiimperialistischen Vorstellungen der so genannten »Konservativen Revolution« mit ein, die ebenso in der KPD Widerhall fanden. Der Widerwillen der antisemitischen Esoteriker an der Spitze der NSDAP galt so nicht dem Sozialismus oder gar dem Antikapitalismus – den teilten sie von ganzem Herzen –, sondern dem Marxismus, der ihnen als liberal und zersetzend galt.

Darin wiederum waren sie sich nur allzu einig mit der sozialdemokratischen Ideologie, die ihren autoritären Staatskultus schon im späten Kaiserreich nur aus historischen Gründen noch ab und an mit dem Namen Marx garniert hatte." (Text: https://associationpdt.wordpress.com/... | Quelle & MP3: http://pommesdeter.re/a/Uli%20Krug%20... | Besucht doch mal die Webseite der Veranstalter: https://associationpdt.wordpress.com/ )

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eyhere
Tatsache ist zum Beispiel, daß wir alle derzeit die Verfolgung von Ausländern dulden. Ob wir diese Verfolgung mißbilligen, verurteilen, verabscheuen und so weiter spielt dabei nicht die geringste Rolle, weil die Verfolgten sich nicht für unseren Seelenzustand interessieren müssen, sondern ganz allein für ihre eigene Haut. Sie haben ein Recht darauf, Resultate sehen zu wollen. Sie sind nicht verpflichtet, sich von uns belabern lassen zu müssen, wieviel guten Willen wir doch hätten, wie uns das alles schmerzen würde, etc. Gerade die Linken begreifen das nicht. Sie meinen andere mit Darlegungen ihrer höchst belanglosen Gemütslage belästigen zu dürfen, mit dieser ewigen Intellektuellen-Schnulze, wie man selber unter den deutschen Untaten am meisten litte und sich dafür schäme etc. Sie meinen, die Neigung zum Kitsch weise sie aus als die besseren Menschen. Das aber ist ein Irrtum. Wichtig ist nur, daß die Verfolgung geschieht, und daß wir sie nicht verhindern. Ob aus Ohnmacht, Feigheit, Apathie ist wieder ganz egal. Es ist egal für die Verfolgten. Die wollen nicht unsere Entschuldigungen hören, sondern die wollen ihre Ruhe. Deshalb sind die Szenen so ekelhaft, wo Deutsche zu niedergebrannten Häusern türkischer Familien pilgern, um sich dort kräftig auszuflennen.

Wolfgang Pohrt, Neues vom Dauerzustand, 1993.

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LINKE LESEN LENIN

Linke lesen Lenin, so kann er sie kontrollieren. Lenin liegt nicht einfach nur so in seinem Mausoleum am Roten Platz zu Moskau rum. Er ist nicht schlicht der absolute Oblomow. Er könnte jeden Moment aufstehen, und die Ausbeuter vertreiben. Das ist mindestens so unwahrscheinlich wie die Klassiker. 

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neology
Freilich mißtrauen wir dem Interesse an Theorie, wie es mittlerweile allseitig bekundet wird, nicht weniger. In der Gleichmütigkeit, mit der man verschiedene Theorien rezipiert, ohne daß man es jemals zum Konflikt zwischen ihnen kommen ließe; in der Konsumentenperspektive, aus der Foucault, Butler und irgendwann auch Heidegger (s. Günter Jacob in der Jungle World) als ebensolche “Bereicherung” erscheinen wie Marx und Adorno – in dieser Haltung erblicken wir die nahtlose Fortsetzung der alten linken Untugend: alles interessant finden, aber nichts wirklich ernstnehmen. Die Standardphrase, man dürfe nicht beim einmal Erreichten stehenbleiben, sondern müsse eifrig lernen und weiterdenken, halten wir für den Ausdruck einer allgemein grassierenden Leidenschaftslosigkeit, die eine jede Theorie achtlos wegzuwerfen bereit ist, sobald sie nicht mehr verspricht, “spannend” zu sein, d.h. das eigene Bedürfnis nach Abwechslung zu befriedigen. Theoretisches Eingreifen, andere Leute überzeugen zu wollen – agitieren nannte man es früher – ist dann kein Thema mehr. Die Ablösung theoretischer Beschäftigung vom emanzipatorischen, also revolutionären Ziel, die leicht angeschauerte Verabschiedung der Agitation – all das verweist darauf, daß man nichts mehr will. (…) Die Kritik am spätkapitalistischen Alltagszustand kann daher nur eine sein, die die Kritik am linken Sich-darin-einrichten impliziert, egal, welche Form dieses gerade annimmt.
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noxe

“Wenn Linke gegen den Überwachungs- und Kontrollwahn des Staates Sturm laufen, dürfte dahinter weniger der Anspruch zur Verwirklichung „der offenen Gesellschaft“ als Bedingung der Möglichkeit für Kritik stehen. Vielmehr gibt es berechtigte Gründe zu der Vermutung, dass diese als Widerstand halluzinierten Aktivitäten das Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, nicht über die Mittel und Möglichkeiten des Souveräns zu verfügen, um mit Hilfe der Interessenverbände namens Antifa, Antira und Anti[-setzen-Sie-ein-was-Sie-wollen] selbst Hand anlegen zu können, d.h. bei Bedarf eine weitere Sau durchs linke Dorf zu treiben. Nichts anderes als eine Staatsfixierung der Linken kann es bedeuten, wenn der Ruf nach direkter Demokratie, die Besessenheit auf Ehrenamt und Engagement als Mantra ertönen, nichts anderes also, als vorauseilender Gehorsam und Antizipation dessen, was künftig für das Gemeinwohl, das in Deutschland ein postnazistisches ist, von Interesse sein könnte.”

Erklärung der Association Pomme de Terre zur Verschiebung der Veranstaltung mit Justus Wertmüller am 29.06.2011, weiterlesen.
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Um zu verstehen, was das ist: "die Linke", ist es hilfreich, sie als den extremen Pol gesellschaftlich möglicher Dummheit zu begreifen; einer Dummheit, nicht verstanden als eine des Intellekts, sondern als die der prompten Bereitschaft zur Rationalisierung, zum sich theoretisch Verständlichmachen noch der Anti-Vernunft. Es sind die "ungedachten Gedanken" (Freud), die das Maß dieses Tatbestandes geben.

Joachim Bruhn, Zur Dialektik der Gegenaufklärung, via.

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junesixon
Unter Zionismus versteht die Linke ungefähr das, was man so vor rund 30 Jahren in Deutschland das ‘Weltjudentum’ genannt hat. Gegen diesen Zionismus, den man auch ‘Nationalzionismus’ nennt, um ihn schon phonetisch dem Nationalsozialismus anzunähern, erhebt sich linker Purismus, linker Eifer und linke Tugend (im Sinne Robespierres). […] Und ihre Sympathien wenden sich selbstverständlich den verschiedenen arabischen Freikorps zu, vor allem dem El Fatah, der für sie, die Linke, das zugleich eherne und verklärte Antlitz des Widerstandskämpfers trägt. Wie, so fragt man sich, konnte es dahin kommen? Was hat geschehen müssen, daß die Linke der Welt […] einstimmt in einen Haßgesang gegen Israel, der, des bin ich gewiß, wenn die Dinge weiter ihren Lauf nehmen, schließlich dem schlechten, unrechten Antisemitismus dienen muß? Wie ist es geschehen, daß marxistisch-dialektisches Denken sich dazu hergibt, den Genozid von morgen vorzubereiten?

Jean Améry - Die Linke und der “Zionismus” (1969), in ders. Werke Bd. 7: Aufsätze zur Politik und Zeitgeschichte (via junesixon)

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junesixon
Schon sind wir ja Zeugen, wie die sich als ‘links’ verstehenden politischen Gruppen kein Wort verlieren, wenn ein Despot und Paranoiker in Uganda sich abscheulicher Morde schuldig macht; wie sie nicht protestieren, wenn der absolute Herrscher Libyens Gesetze erläßt, nach denen ehebrecherische Frauen gesteinigt werden; wie sie diskret schweigen, wenn in Algerien auch nicht einer der großen ‘chefs historique’ der Revolution noch auf der Bildfläche erscheint. Ben Bella? Er wechselte nur die Gefängnisse der französischen faschistischen Offiziere mit denen des ‘Sozialisten’ Boumedienne. Die Linke hält den Mund. Und sofern sie redet, ist ihr Vokabular im eigentlichen Wortsinne ver-rückt. Die Gewaltregime Syriens und Iraks, wo gelegentlich auch Kommunisten in den Kerker geworfen werden, nennt sie hartnäckig ‘progressistisch’. Israel aber, kein Musterstaat, gewiß nicht, aber doch ein Gemeinwesen, wo Opposition, auch anti-nationale. sich regen darf, ist in der linken Mythologie ein ‘reaktionäres’ Land.

Jean Améry - Der ehrbare Antisemitismus. Rede zur Woche der Brüderlichkeit (1976), in: Weiterleben - aber wie? (via junesixon)

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