"Okkupieren Nazis linke Inhalte? Werden sie dadurch wirklich verfremdet und entstellt? Aber selbst wenn ja, warum gelingt das überhaupt? Was prädestiniert denn eigentlich vorgeblich genuin „fortschrittliche“ Themenfelder wie den „Befreiungskampf der Völker“, die „soziale Verantwortung des Staates“ oder die „Globalisierung der Heuschrecken-Multis“ zum Gebrauch durch Nazis?
Es ist einfach so, dass Linke und Faschisten schon seit jeher nicht nur dieselben ideologischen Felder beackern, sondern dass der organisierte Faschismus der Arbeiterbewegung selbst entsprang. Als soziale Bewegung konstituierte er sich in Italien inmitten der Sozialistischen Partei, genauer auf ihrem radikalen aktivistisch-etatistischen Flügel (also frühen Globalisierungsgegnern, wenn man so will): Mussolini beispielsweise war Chef der Parteizeitung „Avanti“.
In den deutschen Nationalsozialismus wiederum gehen die staatssozialistischen und antiimperialistischen Vorstellungen der so genannten »Konservativen Revolution« mit ein, die ebenso in der KPD Widerhall fanden. Der Widerwillen der antisemitischen Esoteriker an der Spitze der NSDAP galt so nicht dem Sozialismus oder gar dem Antikapitalismus – den teilten sie von ganzem Herzen –, sondern dem Marxismus, der ihnen als liberal und zersetzend galt.
Darin wiederum waren sie sich nur allzu einig mit der sozialdemokratischen Ideologie, die ihren autoritären Staatskultus schon im späten Kaiserreich nur aus historischen Gründen noch ab und an mit dem Namen Marx garniert hatte." (Text: https://associationpdt.wordpress.com/... | Quelle & MP3: http://pommesdeter.re/a/Uli%20Krug%20... | Besucht doch mal die Webseite der Veranstalter: https://associationpdt.wordpress.com/ )
- Wenn ihr den Beitrag gut findet, verbreitet ihn doch bitte weiter! - Facebook: https://www.facebook.com/nokturnaltimes Tumblr: http://nokturnaltimes.tumblr.com/ Twitter: https://twitter.com/NokturnalTimes
Wolfgang Pohrt, Neues vom Dauerzustand, 1993.
Johannes Agnoli, Die Transformation der Linken, >.
LINKE LESEN LENIN
Linke lesen Lenin, so kann er sie kontrollieren. Lenin liegt nicht einfach nur so in seinem Mausoleum am Roten Platz zu Moskau rum. Er ist nicht schlicht der absolute Oblomow. Er könnte jeden Moment aufstehen, und die Ausbeuter vertreiben. Das ist mindestens so unwahrscheinlich wie die Klassiker.
Noch so ne Abrissbirne an der deutschen Linken, der Hedonismus: Lasst uns alle froh und munter sein.
«Die Linken dienen mit der Zerstörung der Bindungen, die die Gesellschaft zusammenhalten, ideal den Zielen eines globalisierten Kapitalismus, der das atomisierte Individuum, den gedanken- und geschichtslosen Hedonisten benötigt.» Manfred Kleine-Hartlage, Warum ich kein Linker mehr bin, >.
Vortrag bei der ideologiekritischen Konferenz »Die Sehnsucht nach dem Ausnahmezustand«, Frühjahr 2009 In: Bahamas 57 (2009)
Thomas Ebermann - Über Scheitern, Ohmacht und Zerfall der Linken
“Wenn Linke gegen den Überwachungs- und Kontrollwahn des Staates Sturm laufen, dürfte dahinter weniger der Anspruch zur Verwirklichung „der offenen Gesellschaft“ als Bedingung der Möglichkeit für Kritik stehen. Vielmehr gibt es berechtigte Gründe zu der Vermutung, dass diese als Widerstand halluzinierten Aktivitäten das Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, nicht über die Mittel und Möglichkeiten des Souveräns zu verfügen, um mit Hilfe der Interessenverbände namens Antifa, Antira und Anti[-setzen-Sie-ein-was-Sie-wollen] selbst Hand anlegen zu können, d.h. bei Bedarf eine weitere Sau durchs linke Dorf zu treiben. Nichts anderes als eine Staatsfixierung der Linken kann es bedeuten, wenn der Ruf nach direkter Demokratie, die Besessenheit auf Ehrenamt und Engagement als Mantra ertönen, nichts anderes also, als vorauseilender Gehorsam und Antizipation dessen, was künftig für das Gemeinwohl, das in Deutschland ein postnazistisches ist, von Interesse sein könnte.”
Erklärung der Association Pomme de Terre zur Verschiebung der Veranstaltung mit Justus Wertmüller am 29.06.2011, weiterlesen.
Joachim Bruhn, Zur Dialektik der Gegenaufklärung, via.
Jean Améry - Die Linke und der “Zionismus” (1969), in ders. Werke Bd. 7: Aufsätze zur Politik und Zeitgeschichte (via junesixon)
Jean Améry - Der ehrbare Antisemitismus. Rede zur Woche der Brüderlichkeit (1976), in: Weiterleben - aber wie? (via junesixon)