In dem sich fortzeugenden Begehren nach dem Selben wird der Tod zum einzigen Repräsentanten des Außerhalb, des Heterogenen, eines anderen: Die Frau übernimmt die Funktion des Repräsentanten des Todes (des Geschlechts), der Kastrierung, über die der Mann sich, sofern es sich machen läßt, die Herrschaft, die Unterwerfung gewährleisten wird, indem er im Koitus über die Todesfurcht triumphiert, indem er sich die Lust erhält, trotz oder dank dem Schrecken vor der Berührung mit dieser Abwesenheit, dieser Abtötung des Geschlechts, die die Frau heraufbeschwört.
Luce Irigaray, Speculum, Spiegel des anderen Geschlechts, S. 31, Frankfurt am Main 1980.