Könnt ihr mal erklären, was genau euer Problem mit RB ist? Zumal gerade Bayern über Sponsorenverträge mit Adidas, Telekom, Allianz und Audi unverhältnismäßig viel Geld macht (und die übrigens auch alle - obwohl sie jeweils nur gut 8% Anteile besitzen - im Aufsichtsrat sitzen)? Ich weiß, dass Red Bull 99% der Kapitalanleger ausmacht - aber Jena hat sogar noch mehr Fremndkapital und Köln z.B. auch 95% Weshalb konzentriert sich die ganze Kritik so auf RB? Wenn wir grad dabei sind, zu informieren?
Augsburg wäre auch noch ein Besipiel. Das ist sogar ziemlich genau so wie RB (Stimmverteilung 51% Augsburg/ 49% großer Sponsor; Kapital 1% Augsburg/ 99% großer Sponsor). Und auch wenn das formell bei Bayern München anders aussieht, kann mir keiner erzählen, dass die Herren von den großen Konzernen nur zur Deko im Aufsichtsrat sitzen…
Also – der Hauptunterschied ist, dass Bayern (und die andere Mannschaften du genannt hast) für die letzte hundert Jahre eine Existenz hat, außer nur ein Produkt und eine Marke zu verkaufen. Obwohl die andere Mannschaften einiges Kapital von Sponsoren haben, sind sie immer noch richtig eng verbunden mit ihren Gemeinschaften, Identitäten, und Fans – die Fans haben ein merkbares Gewicht auf Entscheidungen und die Mannschaften sind nicht nur da, sodass sie eine Korporation Geld verdienen können. Jeder Sponsor hat Grenzen, weil die Fans noch das größte Teil der Stimmen haben, und jede andere Mannschaft schätzt die Meinungen ihrer Fans und gibt ihnen eine Menge Respekt. Die einzige echte Ausnahmen sind Leverkusen und Wolfsburg, wenn es zu Fanstimmen kommt – aber sie waren ursprunglich von der Arbeiter ihrer Firma erfunden und respektieren ihre Fans und deutsches Fußball allgemein genauso wie die Mannschaften, die ihre Fans in Erwägung ziehen MÜSSEN.
Auf der anderen Seite, hat RB Respekt auf weder die Regelungen der deutschen Ligen noch die allgemeine Fußballkultur und -gemeinschaft Deutschlands. Sie haben das in jeder Hinsicht bis jetzt klar gezeigt – sie haben ihre erste Auftritt in den deutschen Ligen gekauft, sodass sie in der Oberliga statt den Kreisligen anfängen konnten (und haben genau das mit ihrer Frauenmannschaft wiedergemacht). Obwohl die Regelungen klar sind, dass sie von ganz unten anfängen sollen, konnten sie kein einzelnes Stück Respekt für die Ligen (und die andere Mannschaften da) haben. Sie haben ihre neue Mannschaft und Marke gemacht, ohne Respekt für die Fans der alten Mannschaften, die sie gekauft haben, und auch ohne ihrer eigenen Fans (alt oder neu) Meinungen. Obwohl sie sich auf Papier an die 50+1 Regelung halten, ist das ebenso mehr eine formelle Sache als etwas anderes, denn von die 17 Leute, die einen Anteil von RB Leipzig besessen, sind mehr als eine Hälfte davon auch direkt von Red Bull angestellt. Und keine andere Mannschaft ist eine glänzende Durchschrift einer Korporation bzw. eines “Sponsors”. RBs Logo, Maskott, Farben, und Name sind alle hundertprozentig Red Bull – insoweit sie erlaubt sind, das zu machen (sie sind auch zuerst mit dem Name “Red Bull Leipzig” angetreten, aber weil keine Firma als Name einer Mannschaft in Deutschland sein darf, haben sie dieser lächerlich “Rasen Ballsport” herausgedacht). RB hat kein Respekt für die Liga, die deutsche Fans, oder deutsche Fußballkultur – sie wollen einfach nur eine Fußballmannschaft als ein Marketinginstrument für Red Bull haben. Und am Ende, tun ihre respektslosen Haltungen die Fußballkultur und Fans ganz Deutschland weh.