Jürgen Joedicke. Zur Formalisierung des Planungsprozesses. Stuttgart. 1969
Empfangsgebäude für den Stuttgarter Hauptbahnhof. Stuttgart, Germany 1913. Paul Bonatz
Stuttgarter Türme (2013)
Die verhinderte Revolution Der Architekt Gustav Friedrich von Hetsch kehrt nach vierjährigem Parisaufenthalt, mit Studium an der École des Beaux-Arts und Mitarbeit am Bau des Pantheon, im Jahre 1812 in seine Heimatstadt Stuttgart zurück. Wie bereits sein Vater, der am Hofe des Herzogs Carl Eugen als Hofmaler tätig war, beschließt Hetsch sich in herrschaftliche Dienste begeben. Mutmaßlich verfertigt der Architekt zu diesem Zweck den Entwurf eines Justizpalastes. Ein Blick auf die Pläne verdeutlichen die Akribie und Sorgfalt mit der er sich seiner Aufgabe widmete. Und sie weisen ein weiteres Merkmal auf, die diese Arbeit zu etwas Besonderem werden lässt: Wiewohl die Ära der Revolutionsarchitekten Ledoux, Boullée und Lequeue während Hetschs Parisaufenthalt bereits zu Ende gegangen war, scheinen deren Entwürfe -und insbesondere die Arbeiten Claude-Nicolas Ledoux - gewaltigen Eindruck auf den jungen Stuttgarter gehabt zu haben. Vergleicht man die Entwürfe für Chaux mit denen des Stuttgarter Justizpalastes miteinander, dann sind Parallelen offensichtlich. Wohl etwas zu offensichtlich für den potentiellen Arbeitgeber, den noch im tief im Absolutismus verwurzelten König von Württemberg, Friedrich I., den die republikanische Entwurfsprogrammatik eines Justizpalastes und der reduzierte Klassizismus wenig begeisterte und er an Stelle Gustav Hetsch Nikolaus Friedrich von Thouret zu seinem Hofbaumeister machte. Alle Bilder des von Friedrich Gustav Hetsch entworfenen Justizpalastes © Institut für Architekturgeschichte, Universität Stuttgart
bye bye modernism (2011)
Public library, Stuttgart (2011)